Stephan Wrobel

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Stephan Castellio unterwegs

Das Erlöserfest auf Giudecca

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In Venedig schrieb ich seinerzeit vor Ort noch am selben Abend des Erlöser-Festes an diesem heißen 14. Juli das Wesentliche darüber auf Facebook nieder und postete einige Fotos (daher später Datum und Reisedetails relativ schnell wieder gefunden, denn "Was man schreibt, das bleibt!"). Ich fasse hier für meinen "Notizblog" die Beschreibungen von einigen der geposteten Bildern zusammen – aus Freude am Texten. Und damit ein weiteres Beispiel für meine "Knipserei" und die Rubrik "Notizblog – anderswo unterwegs".

Festa del Redentore (Fest des Erlösers), Insel Giudecca

vor dem Fest 19 Uhr. Die Anwohner von Giudecca und ihre Gäste richten sich schon als Zuschauer auf das heutige Feuerwerk-Spektakel über San Marco im Rahmen des Festa del Redentore (Erlöser-Fest) ein (Foto). Die einheimischen Restaurant-Betreiber richten Stühle und Tische am Kai für die Besucher her, und einer schafft mit seinem Boot herbei, was noch fehlt (Foto links). Bald schon kommen Tausende über die provisorische Bootsbrücke auf die Insel Guidecca (rechts im oberen Bild zu erkennen), um das Feuerwerk besser von dieser Seite aus zu sehen.

20 Uhr. Festa del Redentore (Fest des Erlösers) in Venedig seit 1577, nachdem die Stadt von der Pest heimgesucht worden war. Aquarell Il Redentore Ich komme zufällig genau im richtigen Moment vorbei, um Bürger­meister Luigi Brugnaro und Diözisan­bischof und Patriarch von Venedig Francesco Moraglia kurz vor der Kirche von Giudecca, der Il Redentore, zu sehen und einen Schnapp­schuss zu machen – einen meiner geliebten Foto "Augen-Blicke" (Foto rechts; "by the way," so kam ich zB in London am 6. Juni 2000 bei einer Aus­stellungs­eröffnung im Imperial War Museum mit der Queen in Berührung, dort mit der Ge­legenheit, mit dem inzwischen ver­storbenen Prinzgemahl Prinz Philip einige Worte zum Thema der Ausstel­lung zuwechseln; darüber später mehr). Dort an der prächtigen Kirche Il Redentore kommt es gleich danach durch den Bürger­meister zum Fest­akt, und er erinnert in seiner Rede an den Wert der Tradition für die Stadt und ihren Schutz­patron, soviel kann ich mir aus dem Italienischen zusam­menreimen.

Ich bleibe aber nicht dort (mir liegt nichts am Feuerwerk, und der Himmel bezieht sich in der Ferne), denn es wird bald dunkel werden, und ich gehe langsam an den Menschenmassen vorbei über die provisorische Bootsbrücke zum gegenüberliegenen Stadtteil Dorsoduro, wo es ebenso von vielen Einheimischen und natürlich den Touristen wimmelt.

Inzwischen hat sich der Nachthimmel über der Lagunenstadt dunkel bezogen. Ich nehme den Vaporetto (Wasserbus) zum Piazelle Roma (von dort starten alle Buslinien, auch nach Mestre). An Deck des Schiffes über den Canale di Fusina erfolgt dann meine Rückfahrt bei Wetterleuchten, Blitzen, warmen Regen und teilweise heftigen Windböen – ich genieße die Wetterstimmung!

Ob das Feuerwerk bei dem unruhigen feuchten Wetter überhaupt stattgefunden hat? Ich weiß es nicht.

Von der Piazelle nehme ich den Bus nach Mestre, wo ich am Bahnhof aussteige. Verziehe mich für heute aus der unfassbaren Stadt in mein Hostel. Die moderne und saubere, preisgünstige  Unterkunft (19 €/Nacht) voller munterer junger Leute aus vielen Ländern bewerte ich positiv.

Solche Texte schreibe ich selbst vor Ort nicht aus dem Gedächtnis, sondern rekonstruiere den Sachverhalt zeitnah anhand von vorhandenen Informationen, so dass die Beschreibungen von dem, was ich erlebt habe, ziemlich präzise werden, auch wenn ich sie später noch redigiere.

Zurück in Bayern entdecke ich später in einem Second-Hand-Laden in Freilassing ein kleines hübsch gerahmtes Bild mit einem Venedig-Motiv – ein Aquarell genau dieser Venediger Kirche, und selbst die Treppe davor ist gut zu erkennen, wo ich den wichtigsten Persönlichkeiten der Stadt begegnet war. Und ich kaufe mir das Bild aus Freude an die Erinnerung der Begegnung. Wie sich zu Hause beim näheren Betrachten des Bildes herausstellt, handelt es sich dabei um ein Original der renommierten Künstlerin Sabine Gerstacker aus der Stadt Laufen. Und da Frau Gerstacker gerade ihre Ausstellung "Faszination Farbe – Bilder & Grafik" in der Stadt-Galerie Freilassing bis 11. Juli 2021 vorstellt, zeige ich ihr das Kunstwerk und lass mir erzählen, wie sie das Aquarell vor über 30 Jahren in Venedig geschaffen hat (Foto unten). Die Geschichte(n) gehen weiter. Mit Überraschungsgeschenk!

Fortsetzung folgt ...




| Stephan "Castellio" Wrobel, Freilassing
Aus Freude am Fotografieren & Texten ... (Fotos und Literarisches)
"Blogger" (nicht kommerziell), parteilos, politisch neutral – aber nicht sprachlos, gottgläubig, Christ, kirchlich ungebunden, frei (auch von Kalenderritualen, Esoterik & Verschwörungsgeschichten; Nichtraucher)
Johannes Stephan Wrobel – West-Berlin; Wiesbaden, Selters/Taunus (1972–2008), heute: EuRegio Freilassing/Salzburg - Berchtesgadener Land (BGL) - Traunstein